Von Waldwische ( 1149 ) bis Woltwiesche ( heute )
Unser Heimatort Woltwiesche wird 1149 das erste Mal urkundlich erwähnt. In einem Brief von Bischof Bernhard, vom 10. Oktober 1149, wird der frühere Ortsname Waldwische genannt. In dem Brief bestätigt der Bischof dem Amt Salder deren Besitz und den Schutz dieser durch ihn. Das Original des Briefes befindet sich heute im Staatsarchiv Hannover. Der damalige Ortsname Waldwische änderte sich von Woltwisch, Woldwisch, Woltwysche, Woldwissche, Woltwißke, Woldtwische zum heutigen Woltwiesche.
Das untenstehende Ortswappen baut sich wie folgt auf :
Die Hintergrundfarben gelb und schwarz sind die Farben des Bistums Hildesheims und stehen für die damalige Zugehörigkeit Woltwiesches zu diesem Bistum. Das Kleeblatt steht für die Wiese oder auch die landwirtschaftliche Prägung unseres Ortes. Das Karolingerkreuz symbolisiert einen Grabfund von 1927. Es diente dort als Beigabe.
Bis zum Ende des Jahres 1971 gehörte Woltwiesche zum Landkreis Wolfenbüttel. Durch die Gebietsreform von 1972 entstand die heutige Zugehörigkeit zur Gemeinde Lengede / Landkreis Peine. Von der Zugehörigkeit zu Wolfenbüttel zeugt heute noch das Schild am alten Spritzenhaus und einige Wolfenbütteler Kennzeichen bei Woltwiescher Traktoren.
Heute und auch schon früher wichtig für Woltwiesche ist die Landwirtschaft. Unsere Böden gehören zu den Ausläufern der Hildesheimer Börde und sind mit die besten und fruchtbarsten laut Bodenwertzahlen. Sie sind in der obersten Stufe, 60 bis 100 Punkte eingeordnet. Diese landwirtschaftliche Bedeutung spiegelt sich noch heute in den Häusern im alten Dorf wieder. Heute werden in Woltwiesche noch sechs Betriebe bewirtschaftet, Stand 01.01.2009.
Ein weiterer, heute noch ersichtlicher Schwerpunkt, ist der Kalkabbau. Bereits im 18. Jahrhundert wurde mit dem Abbau begonnen. Die Familie Hansen begann vor1871 mit dem Betrieb eines Werkes. Dieses wurde bis zum 30. September 1962 betrieben. Noch heute sind die Gebäude an der Straße nach Barbecke sichtbar.
Für die Verfrachtung ihrer Produkte nutzten die Hansenwerke auch die seit dem 01. Februar 1889 durchgängige Bahnstrecke Braunschweig – Hildesheim. Diese Strecke wurde in zwei Abschnitten gebaut und eröffnet. 1888 wurde der erste Abschnitt von Hildesheim bis Hoheneggelsen eröffnet. An dem besagten 01. Februar 1889 folgte dann der Rest der Strecke bis nach Groß Gleidingen. Aber nicht nur die Hansenwerke nutzten dieses. Jetzt war es auch einfacher für die Woltwiescher als Händler den Braunschweiger Markt zu beliefern, mit Eiern und Butter. Bisher mußte man bis nach Groß Gleidingen gehen und dort in den Zug steigen. Diese starke Nutzung der Bahnlinie hat gegen Ende des 19. Jahrhunderts nachgelassen. Heute wird Woltwiesche mehrmals täglich von einem Regionalexpress der Bahn berücksichtigt. Einmal in Richtung Braunschweig Hauptbahnhof und entgegen gesetzt nach Hildesheim bzw. einige Züge fahren bis nach Hannover durch. Desweiteren fahren auf der Strecke Güterzüge der DB AG aber auch von privaten Bahnunternehmen. Seit dem 02. Juni 1991 verkehrt auch das Flagschiff der DB AG, der ICE, auf der Strecke. Heute fahren pro Stunde zwei ICE´s über die Strecke. Einer Richtung Braunschweig und einer Richtung Hildesheim. Eine große Veränderung steht der Bahnlinie aber noch bevor. Die Strecke soll in dem Abschnitt von Groß Gleidingen über Woltwiesche nach Hildesheim auf zwei Gleise erweitert werden. Das Planfeststellungsverfahren läuft allerdings bald aus, die letzten Meldungen der örtlichen Presse sprachen von einer fehlenden Finanzzusage des Landes Niedersachsen. Diese Zusage des Landes ist jetzt da. Dieses Jahr soll es noch losgehen. In diesem Zuge, wird nach Pressemitteilungen, auch das Stellwerk in Woltwiesche verschwinden und die bisher hand betriebenen Schranken gehören der Geschichte an.
Der Kalkabbau gehört in der Zwischenzeit der Vergangenheit an, ebenso der Einfuß des Bergbaus in der Gemeinde Lengede, bekannt geworden durch das Wunder von Lengede. In der Blütezeit der Erzgrube entstanden zahlreiche Wohnungen und Häuser für die Bergleute in Woltwiesche. Als der Fernsehfilm „ Das Wunder von Lengede „ gedreht wurde kahm das Filmteam auch nach Woltwiesche. In der Breiten Straße wurde eine Häuserzeile wieder in das Jahr 1963 zurück versetzt und diente als Filmset.
Heute haben wir Woltwiescher eine ausreichende Nahversorgung sowie einige Freizeitmöglichkeiten. Folgendes Gewerbe oder Handel / Dienstleistungen haben wir vor Ort : Einzelhandel, Bäcker, Bank, Versicherungen, Blumengeschäfte, Gaststätten, Elektriker, Gas-Wasser- Heizung – Fachbetriebe, Fahrschule, Frisör, Kfz- Werkstatt und ein Bauunternehmen.
Ebenfalls im Ort haben wir einen Kindergarten und die Grunschule. Die weiterführenden Schulen befinden sich in Lengede und Ilsede.
Als Freizeiteinrichtungen hat Woltwiesche zwei Sportplätze und auch zwei Sporthallen. Dort ist der Sportverein Viktoria Woltwiesche mit seinen Sportarten aktiv. Als weitere Vereine aktiv sind die Junggesellschaft, der Schützenverein, Kaninchenzuchtverein, Spielmannszug, Bergmannsverein, Siedlergemeinschaft, Deutsches Rote Kreuz, Pony- Club, Musikgruppe Rot- Weiß sowie die Bürgerinitiative zur Dorfverschönerung.
Die beiden großen Volksparteien Deutschland´s CDU und SPD sind in Woltwiesche ebenfalls aktiv.
Religiös geht es auch in Woltwiesche zu. Der evangelische Glauben wird in der Kirche in der Großen Straße gepredigt. Bis 1994 verfügte Woltwiesche auch über eine katholische Kirche.
Die Ortschaft Woltwiesche hat per 01.12.2008 2.110 Einwohner.
Für alle Interessierten : Über den Ortsrat kann eine Doppel- DVD erworben werden auf der sich die Filmaufnahmen unseres Ortes von 1956 und 1988 befinden. Die1999 herausgegebene Chronik ist vergriffen.
Aktuelle Informationen zu Woltwiesche und der Gemeinde Lengede gibt es unter www.lengede.de .
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